Trompete und Posaune
„Vom Tuten und Blasen“
In früheren Jahrhunderten war das Trompeteblasen vom höchsten Punkt einer Stadt – zum Beispiel dem Kirchturm – ein sehr angesehener Beruf. Wo Trompeten, Hörner und Posaunen erklangen, näherte sich nicht selten ein Fürst oder König. Trompeter kamen auch zum Einsatz, wenn sich Fremde der Stadt näherten, wenn ein Schiff im Hafen einlief oder wenn es irgendwo brannte. Mit unterschiedlichen Signalen, die alle Menschen damals kannten, wurden Botschaften schnell verbreitet. Man kannte ja noch kein Radio, keinen Fernseher oder Computer! Infolgedessen gab es auch sehr strenge Anforderungen an diejenigen, die das Trompeteblasen erlernen wollten. Es waren dann auch meistens nur die Söhne von Trompetern, die dieses angesehene Handwerk ergreifen durften.
Das ist heute glücklicherweise ganz anders:
Seit vielen Jahren schon können die Jungen und Mädchen der Wetzlar-Schule die Kunst, ein Blechblasinstrument zu spielen, erlernen. Über die körperlichen Voraussetzungen zum Spielen eines solchen Instruments gibt es einige Missverständnisse: Durch den strahlenden und lauten Klang entsteht bei vielen der Eindruck, es seien besonders kräftig ausgebildete Lungen oder ein kräftiger Körperbau erforderlich. Beides ist nicht richtig!
Jedes normal entwickelte Kind der 3. oder 4. Klasse kann diese Instrumente spielen lernen, wenn es sich die Technik des richtigen Atmens und die erforderliche Lippenkraft aneignet.
Bei volleren Lippen bietet sich -wegen des größeren Mundstücks- die Posaune an. Auch unterschiedliche Gebissformen stehen dem Blasen auf Blechblasinstrumenten nicht entgegen. Kräftige und gleichmäßig geformte Zahnreihen sind jedoch von Vorteil. Im ersten Lernjahr wird der Trompeten-/Posaunenunterricht in der Kleingruppe erteilt. Später kommt eine weitere Wochenstunde in unserer Bläser-AG zur Schulung des Zusammenspiels hinzu. Hier bereiten wir eigene Konzertbeiträge vor oder führen gemeinsame Projekte mit verschiedenen anderen Instrumentengruppen unserer Schule durch.
Trompeten und Posaunen sind immer eine klangliche Bereicherung!
